Technische Hauptmerkmale
| Systemtyp | Drahtlose Funk-Alarmanlage mit Hausautomation |
| Kommunikation | WLAN, GSM-Backup, io-homecontrol/RTS |
| Präventivschutz | IntelliTAG Technologie mit Vibrationserkennung |
| Notstromversorgung | Bis zu 14 Tage Akkulaufzeit |
| Sirenen | 1x Außensirene (112 dB), 1x Innensirene (105 dB) |
| Sensoren | 3x IntelliTAG, 1x Innenraumbewegungsmelder |
| Steuerung | App, Innentastatur, 3x Keyfob |
| Abmessungen (Zentrale) | 30 x 20 x 30 cm |
Pro und Contra
Vorteile
- Präventiver Schutz durch IntelliTAG-Technologie erkennt Einbruchsversuche bereits bei Erschütterung
- Hohe Ausfallsicherheit mit 14 Tagen Notstrom und GSM-Backup
- Aktive Abwehr durch automatisches Schließen von Rollläden bei Alarm
- Umfassender Schutz mit Innen- und Außensirene (112 dB / 105 dB)
- Smart-Home-Integration mit Alexa, Google und Somfy Tahoma
- Komfortable Steuerung per App, Tastatur oder Keyfob
Nachteile
- Keine Kamera im Grundpaket enthalten
- Für Häuser ohne Internetanschluss fallen zusätzliche Kosten für das GSM-Modul an (4,99 €/Monat)
- Höherer Anschaffungspreis im Vergleich zu Basismodellen
Testbericht
Lieferumfang und Systemkomponenten
Das "Advanced Plus" Kit ist umfangreich ausgestattet und beinhaltet folgende Komponenten:
- Zentrale: 1x Link Advanced (Steuereinheit und Herzstück des Systems)
- Sirenen: 1x Außensirene (112 dB) und 1x Innensirene (105 dB)
- Sensoren: 3x IntelliTAG (Vibrations- und Öffnungsmelder) sowie 1x Innenraum-Bewegungsmelder
- Steuerung: 1x Innentastatur und 3x Keyfob (Schlüsselanhänger für De-/Aktivierung)
Technologische Besonderheiten
Präventive Erkennung (IntelliTAG)
Ein Kernmerkmal ist die patentierte IntelliTAG-Technologie der Tür- und Fenstersensoren. Diese analysiert Erschütterungen und soll einen Einbruchsversuch erkennen, bevor die Tür oder das Fenster tatsächlich geöffnet wird. Dies ermöglicht das Auslösen des Alarms noch vor dem Eindringen.
Ausfallsicherheit (Strom und Internet)
Das System wurde für den Betrieb unter erschwerten Bedingungen konzipiert:
- Stromausfall: Bei einem Stromausfall übernehmen Batterien im "Link Advanced" die Versorgung und gewährleisten eine Funktionsdauer von bis zu 14 Tagen.
- Internetausfall: Fällt das heimische WLAN aus, nutzt das System ein GSM-Backup-Netzwerk (für 5 Jahre enthalten), um weiterhin Benachrichtigungen an das Smartphone zu senden.
- Manipulation: Es besteht ein Schutz gegen Versuche, das Funkgerät zu stören oder herauszureißen.
Hausautomation und Abschreckung
Bei Erkennung einer Gefahr werden nicht nur die Sirenen (112 dB außen, 105 dB innen) aktiviert und Push-Nachrichten versendet, sondern auch aktive Gegenmaßnahmen eingeleitet. Das System ist mit io-homecontrol und RTS-Funk kompatibel und kann Rollläden bei Alarm automatisch schließen, um das Haus abzusichern.
Bedienung und Steuerung
Die Steuerung ist auf Flexibilität ausgelegt und bietet drei Wege:
- Somfy Protect-App: Für den Fernzugriff und Benachrichtigungen.
- Innentastatur: Stationäre Steuerung im Haus.
- Keyfob: Die Fernbedienung dient auch als Chipausweis. Sie deaktiviert den Alarm automatisch bei Rückkehr und informiert den Hauptnutzer, wenn Familienmitglieder (z. B. Kinder) nach Hause kommen.
Über die Firma Somfy
Somfy (ursprünglich aus Frankreich: Société d'Outillage et de Mécanique de Faucigny) ist der weltweit führende Hersteller von Antriebs- und Steuerungstechnik für Rollläden, Sonnenschutz und Tore. Was 1969 am Fuße des Mont Blanc mit dem ersten Rohrmotor für Markisen begann, hat sich zu einem globalen Konzern entwickelt, der heute als Pionier im Bereich Smart Home gilt.
Das Kernprodukt: Alles, was sich bewegt
Wer elektrische Rollläden oder Markisen besitzt, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Somfy-Motor verbaut. Das Unternehmen unterteilt sein Angebot in drei Hauptbereiche:
- Fenster & Sonnenschutz: Motoren für Rollläden, Raffstoren, Jalousien und Innenrollos.
- Zugang: Antriebe für Garagentore, Einfahrtstore und smarte Türschlösser.
- Smart Home Steuerung: Zentrale Hubs, die alle Motoren vernetzen und per App steuerbar machen.
Die Technologien: RTS vs. io-homecontrol
Um Somfy-Produkte zu verstehen, muss man den Unterschied zwischen den zwei Haupt-Funktechnologien kennen. Das ist entscheidend, wenn man Systeme nachrüsten will:
- RTS (Radio Technology Somfy): Das ältere System. Es ist unidirektional, das heißt: Man drückt auf den Knopf, das Signal geht raus, aber man bekommt keine Rückmeldung, ob der Rollladen wirklich unten ist.
- io-homecontrol: Der moderne Standard. Er ist bidirektional. Die Fernbedienung oder App zeigt an: „Befehl ausgeführt“ oder „Störung“. Zudem ist dieses Protokoll sicherer verschlüsselt und wird auch von anderen Marken (wie Velux) genutzt.
Die Zentrale: TaHoma
Das Herzstück des modernen Somfy-Systems ist die TaHoma Switch (früher TaHoma Box). Das ist eine kleine Steuerzentrale, die als Brücke dient. Sie verbindet die Motoren (RTS und io) sowie Produkte von Drittanbietern (z. B. Philips Hue Licht, Sonos Lautsprecher oder Velux Dachfenster) mit dem Internet. Dadurch lassen sich komplexe Szenarien erstellen (z. B. „Wenn Sonne zu stark, dann Rollladen runter“).
Unternehmensphilosophie
Somfy setzt stark auf das Thema „Wohnkomfort und Energieeffizienz“. Der Gedanke ist nicht nur Bequemlichkeit, sondern die dynamische Isolierung des Hauses:
- Im Winter öffnen sich die Rollläden automatisch bei Sonnenschein, um kostenlose Wärme hereinzulassen.
- Im Sommer schließen sie sich, bevor der Raum überhitzt.
Somfy ist der „Mercedes“ unter den Rollladenmotoren – oft etwas teurer als No-Name-Ware, aber extrem langlebig und mit einem sehr großen Ökosystem an Zubehör. Wer plant, sein Haus schrittweise zu automatisieren (erst das Wohnzimmer, Jahre später die Markise), ist bei Somfy aufgrund der langfristigen Verfügbarkeit und Kompatibilität gut aufgehoben.